Das fängt ja gut an…

Lange mussten wir warten, aber nun ist der Tag endlich gekommen: wir fliegen nach Afrika und in unsere Flitterwochen.
Unsere Reise startet in Zürich mit einer halben Stunde Verspätung in Richtung Doha, dafür mit einem schönen Sonnenuntergang. 

Hoffentlich verpassen wir unseren Anschlussflug nicht. Für diesen hätten wir zum umsteigen in Doha eine Stunde Zeit, durch die Verspätung war es noch eine halbe Stunde. Und da Varenca diese Woche noch einen Unfall hatte und ihr Knie etwas lädiert ist, wird aus “schnell machen” auch nichts.
Am Flughafen in Doha angekommen, erwartet uns schon ein Herr der Fluggesellschaft mit einem Zettel auf dem gross Capetown steht, also nichts wie hin zu ihm.
Er teilt uns mit, dass wir unseren Flug nicht mehr kriegen werden und die nächste Alternative in 24 Stunden ist.
Es gäbe noch die Möglichkeit über andere Fluggesellschaften zu fliegen, aber dort sei es mit einem weiteren Halt verbunden und die Anschlussflüge seien ausgebucht.
Somit haben wir unfreiwillig einen Tag um in Doha zu verweilen. Naja, Tag kann man es nicht nennen. Es ist jetzt 3 Uhr am Morgen und wir müssen noch ins Hotel kommen und dann etwas Schlaf nachholen. Am Flughafen auf den Shuttle Bus wartend, erklingt in der Eingangshalle dieser arabische Gesang…andere Länder, andere Sitten. 

Wir treffen noch ein anderes Paar vom selben Flug, welche auf die Seychellen wollten und nun ebenfalls 24 Stunden warten müssen. Der Hotelverantwortliche am Flughafen, welcher die Übernachtung und den Transfer organisiert, bietet uns noch eine Tour durch Doha für den nächsten Tag an. Zusammen mit dem anderen Paar entscheiden wir uns dafür. 20 Dollar pro Person ist akzeptabel für drei Stunden Sightseeing. Somit werden wir noch was von Doha sehen, anstatt im Hotel abzuwarten. 

Als wir aus dem Flughafen laufen, erschlägt uns die schwül warme Luft fast. Schliesslich waren wir für die 9° Grad gerüstet, welche wir gestern in der Schweiz hatten. 
Auf der Fahrt zum Hotel und im Hotel selbst müssen wir feststellen, dass hier gerne bis aufs Minimum runtergekühlt wird, draussen ca. 30° Grad und drinnen gefühlte 15°. Der Nachtportier meint, es sei heute etwas kühl gewesen, gestern war es schön, da hatten sie 45° Grad. Ach wie schön, als Schweizer ist man sich solche Temperaturen gewohnt und auf Aktivitäten hat man ja sowieso erst ab 35° Grad plus so richtig Lust, Yehaaa! 

Im Hotel geht es zuerst durch einen Kontrollcheck. Wir laufen mit Sack und Pack hindurch, es piept aber es scheint alles in Ordnung zu sein. 
Im Hotelzimmer angekommen, freuen wir uns aufs Bett und sind gespannt, was der morgige Tag bringt.

In der Nacht stellen wir fest, dass in Doha anscheinend 24 Stunden Betrieb auf der Baustelle herrscht, trotzdem können wir relativ schnell einschlafen.

Unser Hotelzimmer

Am nächsten Morgen haben wir das Zeitfenster für das Frühstücksbuffet knapp verpasst, egal, erst einmal duschen und dann auf das Mittagessen freuen.
Das Mittagsbuffet überrascht uns mit orientalischen Speisen. Mit vollem Magen sind wir nun bereit auf die bevorstehende Tour. Unser Fahrer für die Tour heisst Mohamed und verspätet sich um 10 Minuten…
Als erstes fahren wir Stau in seinem Chevrolet Impala. Das ruckeln kommt vom Fahrzeug, nicht von der Strasse. Vielleicht hat es einen Zusammenhang mit der leuchtenden Motorkontrollleuchte. Eine Panne würde irgendwie zum heutigen Tag passen. Aber warten wir erst einmal ab.

Es stehen uns 5 Sehenswürdigkeiten bevor, die erste ist das Museum für islamische Kunst.

Wir gehen durch den bekannten Kontrollcheck, es piept aber ist in Ordnung, muss wohl so sein. Das Museum ist ein sehr helles und modernes Bauwerk. Die Ausstellungsstücke befinden sich in dunklen Räumen schön mit Licht in Szene gesetzt. Das Museum erstreckt sich über mehrere Stockwerke. Nach einer halben Stunde müssen wir jedoch wieder los. Das ist das Zeitfenster, welches uns unser Fahrer gegeben hat. Auf dem Parkplatz wartet er auch schon. 

Auf zu Sehenswürdigkeit Nummer zwei: der alte Markt “Souk wakif

Unser Fahrer drückt mir ein Handy in die Hand. Er ruft mich an sobald er wieder hier ist, weil er hier nicht parken kann. 
Am Markt nehmen wir die erste Gasse und fühlen uns wie in einer anderen Welt. Links in die nächste Gasse, rechts in eine andere. Ein wahrer Irrgarten. Aber, keiner der Händler ist irgendwie aufdringlich oder will uns unbedingt in seinem Geschäft haben. Das hätte ich hier anders erwartet. Ungezwungen können wir alles in Augenschein nehmen, was die Händler zu bieten haben. 
Feinste Stoffe, wohl riechende Gewürze, ein herrliches Erlebnis.
Nachdem wir gemütlich durch die Gassen schlendern, klingelt irgendwann das Handy. Der Fahrer ist in zwei Minuten beim Abholpunkt. Jetzt heisst es für uns zuerst die Orientierung wieder finden, “gehen sie zurück zum Start, ziehen sie keine CHF 4’000 ein” .
Geschafft, abgeholt und zu Sehenswürdigkeit Nummer drei.

The Pearl von Doha

Auf dem Weg dorthin halten wir noch am Strassenrand um die gegenüberliegende Wolkenkratzerlandschaft zu fotografieren. Irgendwie surreal, so hohe Gebäude inmitten der Wüste.
Weiter gehts zu der Pearl. Das ist eine aufgeschüttete Insel im Ozean, auf welcher die Hochhäuser im Kreis gebaut wurden. Weiter aussen im Ozean entsteht noch privates Wohneigentum.
Man merkt, dass in diesen Strassen das Geld locker sitzt. Schmuckgeschäfte, Ferrari, Rolls Royce, etc.
Nach dieser Exkursion in eine andere Welt, fahren wir zu der vierten und fünften Attraktion auf unserem Plan.

Eine Art Unigelände mit Theatern und Moscheen. Es hat diverse Klassenräume in denen Frauen zu malen und andere artistische Fähigkeiten erlernten. Ein schönes Amphitheater mit Blick auf das Meer. Skulpturen aller Art und in jeglicher Grösse und Form. Ein weiterer Einblick in diese kuriose Welt in der Wüste.

Nach diesem letzten Punkt hat uns unser Fahrer wieder zurück in unser Hotel gebracht, wo auch schon ein leckeres Abendessen auf uns wartet.

Nach dem Essen spielen wir noch ein paar Runden Skip-Bo, ich hab immer gewonnen. Es ist doch ein ganz passabler Tag aus diesem unvorhergesehenen Reiseabstecher geworden.

Jetzt heissts es aber los an den Flughafen, wir wollen den Flug nicht noch mal verpassen!


Manuel

Manuel

Ich liebe unsere Erde... Komm raus und entdecke unsere Welt mit mir, sie hat viele wunderschöne und prächtige Sachen zu bieten!

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