Wir haben unseren Reifen repariert, es war anscheinend das Ventil. Wir sind gespannt ob dies den erhofften Effekt gebracht hat. Wir fahren nach Solitaire, denn dort muss man angeblich den Apfelstrudel probiert haben. Wir sehen unter den Bäumen Paviane und Kudu Antilopen. In Solitaire bestellen wir den Apfelstrudel und ich probiere ein Fanta Ananas dazu. Meine Güte schmeckt das künstlich. Der Apfelstrudel ist ein Original! Jetzt fehlt nur noch die Vanillesauce dazu…
Bei Solitaire gibt es noch einige alte, verrostete Wagen und Motorräder, quasi ein Oldtimerfriedhof.
Unser nächster Halt wäre eigentlich Swakopmund. Aber wir möchten noch über ein paar Pässe fahren und dann unterwegs spontan irgendwo in einer Lodge übernachten. Da wir vermuten, dass es in den Bergen eher kalte Nächte sind, lassen wir das campieren mal aus. Der erste Pass, der Spreetshoogte Pass, die Strasse ist relativ frisch gemacht worden. Man merkt es, der Weg ist gut gepflastert und ziemlich angenehm zu fahren. Auf der Spitze machen wir die obligatorische Pause, um die Aussicht zu geniessen. Wir sehen riesige Heuschrecken, welche über den Platz wandern und, wie fast überall, schöne Vögel. Der nächste Pass ist der Gamsberg Pass. Bei diesem führt eine schöne Serpentine hinunter, wie wir es bei uns in der Schweiz bei Pässen gewohnt sind. Es wird langsam spät und die Sonne wird nicht mehr lange am Horizont stehen. Wir suchen uns eine Unterkunft. Es wird die Rooisand Lodge, diese befindet sich direkt an der Strasse.
Beim Parkieren werden wir bereits freundlich auf deutsch begrüsst. Sie hätten nicht mehr mit Gästen gerechnet, wir seien die einzigen. Das sind wir uns von den letzten Campings ebenfalls gewohnt, aber von einer Lodge eher weniger. Wir werden herumgeführt, es ist eine sehr schöne Lodge und sie bietet fast alles. Tennisplatz, Pool, Landepiste, einen Planetenweg und ein Observatorium. Ja, richtig gelesen, das grösste Observatorium in Namibia in privatem Besitz. Wir werden von den Lodgetieren begrüsst, es sind ein Hund und zwei Katzen. Diese schmiegen sich gleich an uns und lassen sich von uns mit Streicheleinheiten verwöhnen. Es ist noch eine zweite, deutschsprechende Person anwesend. Sie macht gerade eine zwei monatige Auszeit und reist diesen Freitag wieder zurück nach Deutschland. Sie fragen uns, ob wir noch etwas unternehmen möchten, eine Sundownerfahrt, eine Sternentour, etc. Eine Sternentour klingt doch nicht schlecht, bei so vielen Sternen, welche wir hier in Namibia sehen, ist es auch schöne etwas über den Himmel über uns zu erfahren. Wir bejaen die Sternentour. Zum Abendessen gibt es Zebratrockenfleisch und Oryx Steak, lecker. Die Tiere seien alle aus dem näheren Gebiet selbst gejagt und ausgenommen worden.
Später machen wir uns auf zum Planetenweg und dem Observatorium. Auf dem Platz vor der Sternwarte lassen wir unsere Augen sich erstmal an die Dunkelheit gewöhnen. Als erstes wird uns das Kreuz des Südens erklärt, das ist quasi das Pendant zu unserem Nordstern, welchen wir unterhalb des Äquators hier nicht sehen können. Als nächstes ist die Venus dran, dann folgt das Sternbild des Skorpions. Die Milchstrasse darf auch nicht fehlen und der Andromeda Nebel. Wir kriegen einen Crashkurs bezüglich der Lichtgeschwindigkeit und wie lange es dauert, bis das Sonnenlicht, welches jetzt losgeschickt wird bei uns landet. Ganze acht Minuten, erstaunlich. Wenn wir die Sonne beim Sonnenuntergang am Horizont verschwinden sehen, ist sie bereits seit acht Minuten weg. Jetzt aber hoch zum Observatorium, um das Ganze aus der Nähe zu betrachten. Es ist wirklich eindrücklich, unser Universum aus der Nähe zu betrachten und erklärt zu bekommen. Wir können sogar die Ringe des Saturns sehen und auch die ” Jewel Box” zeigt sich mithilfe des enormen Teleobjektivs. Die meisten Sterne und Phänomene werden im “New General Catalogue” mit einer Nummer versehen und so haben viele gar keine richtigen Namen. Mit unseren Augen können wir das Universum “leider” nur schwarz und weiss wahrnehmen. Wenn man das Ganze aber zum Beispiel mit einer Kamera festhält, dann zeigen sich wunderschöne Farben. Im Anschluss an unsere Exkursion in andere Welten, zeigt uns der Guide noch ein paar Aufnahmen von dem, was wir gerade beobachten durften. Wir sind fasziniert von der Schönheit unseres Sternenhimmels und begeben uns zurück zur Lodge.
Am nächsten Morgen geniessen wir ein feines Frühstück und machen uns über den Kuyseb Pass auf nach Swakopmund.