Bei der White Lady Lodge werden wir darauf aufmerksam gemacht, dass sie die letzten Tage Löwenspuren gesehen hatten. Wir sollen nicht gross herumlaufen, sobald es dunkel geworden ist. Wir suchen uns einen geeigneten Campingplatz aus und richten uns ein. Varenca übt sich in Yoga und ich mache meine längst überfällige Datensicherung. Wir laufen zurück zur Lodge und nehmen die angebotenen Touren in Augenschein. Wir entscheiden uns für eine Wüstenelefantentour am nächsten Morgen. Am Abend werden wir bei unserem Abendessen gestört, eine kleine Gruppe aus einem Dorf in der Nähe will für uns singen.  Wir lauschen den Stimmen und Klängen dieser Menschen. Zu Beginn jedes Liedes erklärt uns jemand, um was es sich beim Text handelt. Sehr schöne und zum mitwippen animierende Melodien. Nach fünf Liedern ist Schluss, wir bedanken uns mit einer kleinen Spende und wünschen ihnen einen schönen Abend.

Am nächsten Morgen finden wir uns um acht Uhr bei der Lodge für unsere Elefantentour ein. Siehe da, das Paar von vorgestern, die Selbstauslösesprinter, sitzen auch im Tourwagen. Etwa eine Stunde holpern wir über Stock und Stein bis wir zu einem Felsen kommen. Wir steigen hoch und blicken in alle Richtungen ob wir irgendwo die Elefanten sehen. Und wir werden fündig. In der entgegengesetzten Richtung sehen wir Giraffen. Wir steigen ins Auto um zu den Elefanten zu fahren. Wir nähern uns langsam und die Elefanten bemerken uns zwar, stören sich aber anscheinend nicht an uns. Wir beobachten sie aus der Nähe vom Wagen aus, sie reissen gerade einen Baum für ihr Frühstück auseinander. Es knackt und knirscht und sie fressen richtig grosse Äste. Das war mir gar nicht bewusst, dass die Tiere so dicke Holzstücke verschlingen können. Wir zählen insgesamt acht Tiere.

Die Beobachtung der Elefanten dauert mehrere Minuten, dann fahren wir weiter um die Giraffen zu suchen. Beim Davonfahren beobachten wir einen Elefanten, welcher einen Baum Stück für Stück auseinander reisst und zertrampelt, ohne dass er etwas davon frisst. Er ist wahrscheinlich mit dem falschen Fuss aufgestanden. Jetzt geht es auf die Suche nach den Giraffen. Wir fahren über Stock und Stein, es gibt gar keinen richtigen Weg mehr hier. Wir sehen einen Kopf hinter einem Baum hervorschauen, da sind sie!  Die Giraffen sind schon eher scheuer als die Elefanten, lassen sich von uns aber trotzdem ein paar Minuten beobachten. Wunderschöne Tiere mit schön gezeichnetem Fell, majestätische Kreaturen. Und sie bewegen sich fast wie in Zeitlupe beim Gehen Wir kehren wieder in die Lodge zurück. Auf dem Weg erklärt uns unser Guide, was es mit den Schwalbennestern auf sich hat. Anscheinend bauen die Männchen das Nest und wenn es dem Weibchen nicht gefällt, reisst sie es wieder auseinander und das Männchen muss ein neues machen…ganz wie im richtigen Leben. 😉 Als wir wieder bei uns im Camp waren, haben wir unsere Badesachen gepackt und sind Richtung Lodge gelaufen, um uns etwas abzukühlen.

Am Abend ist wieder die Gesangsgruppe unterwegs, zu uns kommen sie dieses Mal nicht, wahrscheinlich haben sie über Nacht keine neuen Songs in ihr Repertoire aufgenommen. Dann gehen wir ohne Gutenachtlied ins Bett. Dafür macht sich noch ein Tier an unserem Abfalleimer zu schaffen, ein Esel. I-A-I-A

Nachdem wir am nächsten Morgen unser Zelt und die Campingsachen zusammengeräumt haben, fahren wir zum Brand Berg, um die White Lady mit eigenen Augen zu sehen.

Bei der White Lady handelt es sich um Felsmalereien, welche viele Jahre als Frau interpretiert wurden. Dabei handelt es sich aber um einen angehenden Medizinmann, welcher mit der Asche vom Feuer bedeckt war und deswegen  weiss gemalt wurde. Beim Eingang zur Attraktion bezahlen wir die Gebühr und uns wird ein Guide zugewiesen, welcher uns darauf aufmerksam macht, dass wir gutes Schuhwerk benötigen, mindestens 2 Liter Wasser , Sonnencreme und eine Kopfbedeckung. Ich setze meine Mütze auf und nehme eine 0.5 Liter Wasserflasche mit, das muss reichen. In unserer Gruppe sind noch zwei Paare aus Südafrika mit dabei. Als sie vom Guide erfahren, dass sie auf dem Weg Löwenspuren gesehen haben, bekommen sie etwas Angst und sehen sich immer wieder um. Der Guide erklärt uns, wie es zu den “Verbrennungen” auf den Steinen gekommen ist. Diese haben sich von der Sonne so sehr erhitzt, dass sich auf der Oberfläche chemische Prozesse ereignet haben, welche die Oberfläche schwarz werden liess.

Auf dem Weg sehen wir immer wieder namibische Steinagamen. Die Männchen haben einen orange-roten Kopf, die Weibchen dagegen einen grün-gelben, erklärt uns unser Guide. Bei den Felsmalereien wurde eine Plattform gemacht, damit die Besucherströme nicht immer Staub und Sand aufwirbeln und die Zeichnungen dadurch mehr und mehr verblassen. Der Guide erklärt uns alle Tiere und deren Bedeutung. Wir gehen wieder zurück zu unserem Ausgangspunkt und fahren mit dem Auto Richtung Damaraland, unserem nächsten Ziel. 


Manuel

Manuel

Ich liebe unsere Erde... Komm raus und entdecke unsere Welt mit mir, sie hat viele wunderschöne und prächtige Sachen zu bieten!

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